Seit längerem werden anabole androgene Steroide (AAS) in der Bodybuilding-Szene zum schnelleren Aufbau von Muskelmasse und zur Leistungssteigerung eingenommen. Dieser Trend ist mittlerweile auch im Freizeitsport, wie zum Beispiel in Fitnesscentern, angekommen. Die Konsumierenden erhoffen sich durch die Einnahme von AAS wie im Profisport schneller sichtbare Ergebnisse des Trainings. Für viele Konsumierende spielt bei der Einnahme von AAS allerdings auch das Anstreben eines bestimmten Körperideals eine wichtige Rolle, beeinflusst von Körperkult und dem Druck zur Selbstoptimierung.

Der Konsum von AAS birgt jedoch Risiken: Durch die Einnahme von AAS kombiniert mit häufigen Besuchen im Fitnessstudio werden dem Körper ausserordentliche Leistungen abverlangt, welche über längere Dauer ohne die Einnahme schmerzhemmender Medikamente nicht möglich wären. Zudem werden Stimulanzien zur zusätzlichen Leistungssteigerung eingenommen. Die Wirkungen, die eine Kombination zweier oder mehrerer Substanzen (auch Medikamente!) auslöst, sind kaum einzuschätzen. In der Regel entsprechen sie nicht der Summe der Einzelwirkungen: Mischen birgt zusätzliche, teils hohe gesundheitliche Risiken. Je nach Substanz verstärken sich die jeweiligen Effekte (manchmal um das Vielfache), oder sie beeinflussen Körper und Psyche in verschiedene Richtungen. Beides ist für die Konsumierenden extrem belastend, umso mehr, wenn gleichzeitig extreme sportliche Leistungen vollbracht werden. Die Gefahr unangenehmer Zwischenfälle erhöht sich durch Mischkonsum.

Anabole androgene Steroide sind Medikamente und nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich. Dies führt dazu, dass sich viele Konsumierende die AAS-Substanzen auf dem Schwarzmarkt besorgen. Viele AAS werden in Untergrund-Laboren illegal hergestellt. Die Konsumierenden sind daher dem Risiko ausgesetzt, falschdeklarierte Substanzen oder Substanzen minderwertiger Qualität einzunehmen. Deshalb empfehlen wir bei allen auf dem Schwarzmarkt gekauften Substanzen, vor allem auch Medikamenten, wenn möglich ein Drug Checking zu nutzen.