Zunahme an Proben mit einem sehr hohen Amphetamingehalt

2022 wurden im Drogeninformationszentrum (DIZ) Zürich und bei den mobilen Drug Checkings insgesamt 261 als Amphetamin deklarierte Proben zur Analyse abgegeben. 204 dieser Proben wurden im Rahmen des stationären Drug Checkings im DIZ, 57 Proben im Rahmen der elf mobilen Drug Checkings, die 2022 in der Stadt Zürich durchgeführt wurden, analysiert.

Die detaillierte Amphetamin-Auswertung 2022 kann dem angehängten Bericht entnommen werden. Dies sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Jahr 2022:

  • Der Amphetamingehalt der im DIZ abgegebenen Proben liegt seit 2018 relativ konstant zwischen 58 % und 65 %. Auffällig ist jedoch, dass rund 50 % der abgegebenen Proben mit über 80 bis 100 % Amphetamingehalt extrem potent sind. Parallel dazu weisen immer noch 20 % der Proben einen Wirkstoffanteil von unter 20 % auf. Diese extremen Schwankungen können für Konsumierende ein erhebliches Überdosierungsrisiko aufweisen.
  • Die am häufigsten detektierten psychoaktiven Substanzen in Amphetaminproben sind nach wie vor Koffein und Syntheseverunreinigungen. Zu beachten ist dabei, dass sich viele Amphetaminkonsumierende die schnell eintretende und starke Wirkung des Koffeins gewöhnt sind und in der Beratung eine mit Koffein gestreckte Probe vor der Analyse häufig als «sehr stark» deklarieren. Damit besteht die Gefahr, dass Konsumierende beim Konsum von reinem Amphetamin aufgrund der subtileren und später eintretenden Wirkung dieser Proben überdosieren.
  • Im Jahr 2022 gab es einen leichten Rückgang an Syntheseverunreinigungen in Amphetaminproben. Syntheseverunreinigungen waren 2022 in rund einem Viertel der auf dem Schwarzmarkt gekauften Amphetaminproben enthalten. Besonders auffällig war, dass im Jahr 2022 wesentlich weniger Proben mit mehr als 4 Syntheseverunreinigungen analysiert wurden. Wenn Syntheseverunreinigungen nachgewiesen wurden, handelte es sich oft um eine bis zwei Syntheseverunreinigungen.
  • Im letzten Jahr wurden Amphetamin und Koffein vermehrt in Pillen nachgewiesen. Diese Pillen tragen Logos, ähnlich wie man sie von MDMA-Pillen kennt. Bei einer solchen Falschdeklaration besteht das Risiko, dass nachdosiert wird, da nach dem Konsum dieser Pillen keine MDMA-Wirkung einsetzt und dadurch ungewollt eine hohe Dosis Amphetamin eingenommen wird.
  • Entgegen der weit verbreiteten Einschätzung unter Konsumierenden deuten Pasten nicht auf eine besonders hohe Qualität des Amphetamins hin.

Nebst der Amphetamin-Auswertung 2022 ist im Anhang eine Kurzzusammenfassung über die vier am häufigsten im DIZ getesteten Substanzen zu finden. Weitere Informationen zu Amphetamin finden Sie auf unserer Webseite hier.

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