Von August bis September 2023 (Pilotphase 1 des Anabolika-Drug-Checkings) und von März bis Dezember 2024 (Pilotphase 2 des Anabolika-Drug-Checkings) wurden im Drogeninformationszentrum (DIZ) Zürich von 64 Personen insgesamt 92 als Anabole Androgene Steroide und 1 Probe als Sympathomimetikum (Clebuterol) deklarierte Proben zur Analyse abgegeben.
Das Anabolika-Drug-Checking in Zürich ist weltweit die erste Möglichkeit für konsumierende Personen, Substanzen, die rund um den Aufbau von Muskulatur eingenommen werden, testen zu lassen.
Die detaillierte Anabolika-Auswertung 2023/2024 kann dem angehängten Bericht entnommen werden.
Wichtigste Erkenntnisse:
- Viele konsumierende Personen sind sich der möglichen Nebenwirkungen und gesundheitlichen Risiken bewusst, die mit dem Konsum anaboler Substanzen verbunden sein können. Dennoch entscheiden sich manche gezielt für deren Anwendung, da sie sich davon eine effektivere Unterstützung bei der Erreichung ihrer körperlichen Ziele versprechen.
- Gleichzeitig zeigt sich, dass viele konsumierende Personen zunehmend medizinische Untersuchungen in Anspruch nehmen, um ihre Gesundheit regelmässig zu überprüfen und mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Dies deutet auf ein hohes Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper hin.
- Testosterone Enanthate (20.4 %) wurde in flüssiger Form/Ampullen am häufigsten zur Analyse abgegeben. Bei den Tabletten ist dies Oxandrolone (11.1 %).
- 51 % der abgegebenen Substanzen waren korrekt deklariert, und der deklarierte Wirkstoff entsprach dem Analyseergebnis.
- Jede zweite analysierte Probe war falsch deklariert (49.0 %), davon Wirkstoff tiefer als deklariert (minderwertige Qualität) 19 %, Falschdeklarationen 12 %, Wirkstoff höher als deklariert 12 % und kein Wirkstoff vorhanden 6 %.
- Bei der Auswertung der im Labor analysierten Proben zeigten sich Unterschiede zwischen den beiden Formen Tabletten vs. flüssige Produkte wie Ampullen. Bei Tabletten stimmten der angegebene Wirkstoff und dessen Gehalt häufiger mit dem im Labor festgestellten Inhalt überein. Bei den flüssigen Formen kam es dagegen öfter zu Abweichungen: Entweder war der deklarierte Wirkstoff nicht enthalten oder die gemessene Menge wich deutlich von der Angabe ab. Zwar wurden mehr als dreimal so viele flüssige Proben abgegeben wie Tabletten, doch auch im Verhältnis zur Anzahl traten bei den flüssigen Formen häufiger Falschdeklarationen auf.
Weitere Informationen zu anabolen androgenen Steroiden finden Sie auf unserer Webseite hier.
Die hier veröffentlichten Ergebnisse sind nicht repräsentativ für den Substanzmarkt der Stadt Zürich oder der Schweiz.