Winstrol®, Deca-Durabolin®, Dianabol®, Oxandrin®, Anavar® etc.
Anabole androgene Steroide (AAS) sind synthetisch hergestellte Wirkstoffe mit anabolen (aufbauenden) und androgenen (vermännlichenden) Eigenschaften. Sie erhöhen den Aufbau der Skelettmuskulatur, fördern die körperliche Leistungsfähigkeit und reduzieren Körperfett. AAS umfassen sowohl pharmazeutische Arzneimittel, die für die Anwendung am Menschen entwickelt wurden oder sich noch in der klinischen Testphase befinden, als auch Produkte aus der Veterinärmedizin sowie synthetische Designersubstanzen, welche bisher nicht am Menschen getestet wurden.
Medizinisch werden Testosteron und weitere AAS als Medikamente bei Hypogonadismus eingenommen. Dabei handelt es sich um eine Unterfunktion der Keimdrüsen (Gonaden) und Hoden des Mannes, welche zu einer Einschränkung der Testosteronproduktion und der Entwicklung zu einem männlichen Körper führt (Feminisierungsprozess). Weitere mögliche medizinische Anwendungsbereiche sind Anorexie (gegen Appetitlosigkeit), Kachexie (gegen Gewichtsverlust), Osteoporose (gegen Knochenschwund) oder Muskeldystrophien (gegen Muskelschwund).
Im (Breiten-) Sport werden AAS zur Leistungssteigerung und als illegales Dopingmittel verwendet. Im Profibereich werden Einnahme und Dosierung von AAS so gesteuert, dass das Risiko für eine positive Dopingprobe gesenkt wird.
Die Substanzen fördern die Regenerationsfähigkeit des menschlichen Körpers, d.h. es kann in kürzeren Abständen trainiert werden. Ein weiterer möglicher Grund für eine Einnahme ist die Steigerung der körperlichen Attraktivität und sexuellen Leistungsfähigkeit.
Beim Training der Muskulatur unterscheidet man zwei Phasen: den Muskelaufbau (bulking) und die Definition der Muskulatur (cutting). Für beide Phasen gibt es unterschiedliche AAS, die gezielt eingesetzt werden. Es gibt jedoch auch sogenannte "allrounder"-AAS, welche für beide Phasen eingesetzt werden. Zusätzlich werden entwässernde und fettverbrennende Medikamente eingesetzt. Diese werden als "Zusatzmittel" in der Aufbau- und Definitionsphase eingenommen. Diese Substanzen bewirken, dass die Muskeln durch den Verlust von Körperwasser besonders stark hervortreten und sichtbar werden. Bei diesen Zusatzmitteln handelt es sich um Diuretika (synthetische entwässernde Substanzen) und Sympathomimetika oder Thyroidhormone (fettverbrennende Substanzen).
Häufig werden zusätzlich menschliche Wachstumshormone wie z.B. der insulinähnliche Wachstumsfaktor -1 (IGF-1), Insulin, Sympathomimetika (hauptsächlich Clenbuterol) und neu selektive Androgenrezeptormodulatoren eingesetzt. AAS wirken nur so lange im Körper, wie sie auch eingenommen werden. Sobald AAS abgesetzt werden, schwindet ein Grossteil der Muskelmasse.
AAS-Medikamente wirken leistungssteigernd, wachstumsfördernd, euphorisierend, sexuell anregend, die Fettverbrennung ankurbelnd und appetitsteigernd.
Erscheinungsform
Ampullen (flüssig), Tabletten, Kapseln, Pflaster, Kaugummi, Pflaster und Gel
Konsumformen:
AAS werden hauptsächlich oral in Tablettenform oder per Injektion in den Muskel verabreicht. Weitere Einnahmeformen sind via die Mundschleimhäute (buccal, z. B. mit wirkstoffhaltigen Kaugummis) oder über die Haut (transdermal, mit wirkstoffhaltigen Pflastern oder Gel).
Wirkungseintritt:
Ein grosser Unterschied beim Konsum dieser Substanzen im Vergleich zu psychoaktiven Substanzen besteht darin, dass der erhoffte Belohnungseffekt mit Verzögerung eintritt. Die gewünschte Wirkung auf das Körperbild erfolgt meist mit einer Verzögerung von Wochen oder Monaten, obwohl die positiven Auswirkungen auf die Libido und das psychische Wohlbefinden schon vorher einsetzen.
Konsumierende von AAS kombinieren in der Einnahmephase über einen Zeitraum von mehreren Wochen unterschiedliche AAS und weitere verschiedene Substanzen (Stacking). Die Konsumierenden sprechen in diesem Zusammenhang von einem «Zyklus» oder einer „Kur“. Meist wird die Dosis der Medikamente zur Mitte des Einnahmezeitraumes hin erhöht und zum Ende hin wieder herabgesetzt (Pyramiding). Das Ziel dieser Strategien ist es, synergetische anabole Effekte zu nutzen, Nebenwirkungen zu reduzieren und die körperliche und mentale Regeneration nach dem zu häufigen Gebrauch dieser Substanzen zu beschleunigen.
Wirkdauer
Die Wirkung hängt stark von der eingenommenen Substanz, der Dosierung und der Häufigkeit der Einnahme ab. Die Dosierung im Breitensport liegt häufig um ein Vielfaches über der medizinisch üblichen Dosierung, was mit entsprechenden Risiken verbunden ist.
Die Einnahme von AAS im Rahmen eines Zyklus von AAS dauert durchschnittlich 12 Wochen.
Je nach Wirkstoff und individueller Verstoffwechslung sehr unterschiedlich. Nur auf ärztliche Verschreibung einnehmen!
Risiken
Die verschiedenen Nebenwirkungen, welche beim oder nach dem Konsum auftreten, können sehr stark sein und sind u.a. von der Dosierung und dem jeweiligen Medikament abhängig.
Nebenwirkungen von AAS können sich wie folgt zeigen:
Akne und andere Hautirritationen, Haarausfall, Körpergewichtzunahme, Gereiztheit, Aggressivität, sexuelle Dysfunktion, erhöhte Wasserablagerung im Körper, Stimmungsschwankungen, Übelkeit, Gefühlsschwankungen, Schlafstörungen, erhöhtes Schwitzen. Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems, Veränderung des Herzmuskels (bei sportlichen Aktivitäten kann es zur Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff kommen), erhöhter Blutdruck (Bluthochdruck), kognitive Einschränkungen wie Abnahme der Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung. Nach einmaliger Einnahme kann sich das Blutbild bereits verändern.
Zudem kann es nach einem Zyklus Wochen bis Monate dauern, bis ein normaler natürlicher Testosteronspiegel wiederhergestellt ist. Dies ist abhängig von der Dosierung und Menge der im Zyklus verwendeten Substanzen. Es kann jedoch vorkommen, dass die Produktion von Testosteron weiterhin eingeschränkt bleibt.
Durch das häufige Auftreten von Falschdeklarationen und Substanzen mit minderwertiger Qualität ist zusätzlich mit unbekannten Risiken und Nebenwirkungen zu rechnen.
Bei Frauen können AAS eine Veränderung des Menstruationszyklus, eine Vergrösserung der Klitoris, eine Veränderung der Körperbehaarung (z.B. Bartwuchs) sowie eine Vertiefung der Stimme bewirken.
Bei unsachgemässer Injektion besteht ein Risiko für bakterielle oder virale Infekte (z.B. HIV), Abszesse oder Gewebsnekrosen.
Langzeitrisiken/-folgen
Regelmässiger und langfristiger Konsum kann zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit führen (u.a. mit Craving-Symptomen, Toleranzentwicklung), zu Depressionen (auch nach dem Absetzen der Substanz), Leberschäden, Nierenschäden, Veränderungen der Persönlichkeit, Gynäkomastie (Brustvergrösserung beim Mann), Hodenathrophie (Schrumpfung der Hoden), Virilisierung (Vermännlichung), Wachstumsstörung bei Jugendlichen, Erkrankungen der Atemwege, Stimmstörungen, Herz- und Gefässerkrankungen und zu einem erhöhten Krebsrisiko.
- Wenn AAS auf dem Schwarzmarkt oder im Internet und nicht aus einer Apotheke/ärztlichen Einrichtung bezogen werden, ist der Inhalt unklar. Viele Medikamente sind falschdeklariert oder der Inhalt ist von minderwertiger Qualität.
- Ernähre dich gesund und achte darauf, dass du viele vitamin-, protein- und kohlenhydratreiche Getränke und Speisen zu dir nimmst. Zudem ist es sinnvoll, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einzunehmen, da der Körper aufgrund der vielen Muskelmasse und des intensiven Trainings viel Energie benötigt.
- Die Einnahme von AAS oder die »Kur« sollte immer durch eine medizinische Fachperson begleitet werden und es sollten regelmässig Blutwert- und Organuntersuchungen durchgeführt werden.
- Das sofortige Absetzen von anabolen Steroiden kann zu Entzugssymptomen mit markanten Absetzphänomenen führen. Das Absetzen sollte medizinisch betreut werden.
- Der Gebrauch von AAS kann zu starken Stimmungsschwankungen führen, inklusive Aggressivität, Agitiertheit, Unruhe, Impulsivität, Depression und bis hin zur Manie.
- Überfordere beim Training nicht deinen Körper! Vermeide unbedingt den Mischkonsum mit Schmerzmedikamenten und aufputschenden Substanzen (Amphetamin, Kokain usw.). Dies kann für den Körper (Herz-Kreislauf-System, Organe usw.) sehr belastend sein und gesundheitsschädigende Kurz- und Langzeitfolgen auslösen.
- Achtung - Safer Sex: Die Einnahme von AAS kann eine Veränderung des Sexualverhaltens durch eine gesteigerte Libido und sexuelle Leistungsfähigkeit hervorrufen. Diese Enthemmung kann zur Ausübung von sexuellen Risikopraktiken führen, bei denen die Verletzungsgefahr erhöht ist.
- Achtung - Safer Injection: Achte auf saubere Injektionstechniken. Benutze immer neues (sauberes und steriles) Spritzmaterial! Tausche nie Spritzen, Filter, Wasser, Desinfektionstupfer, um eine Übertragung von Hepatitis und HIV zu vermeiden.
Beim Konsum von AAS sollte auf Mischkonsum verzichtet werden!
Vor allem der Mischkonsum mit Uppern (Kokain, Amphetamin usw.) kann zu einer hohen Belastung für den Körper führen. Das Herz-Kreislauf-System wird durch diese Kombination sehr stark belastet. Besondere Vorsicht ist bei Aktivitäten mit hoher körperlicher Belastung (z.B. Aktivität im Fitnesscenter) geboten. Es besteht ein erhöhtes Risiko für einen Herzstillstand.
Weiter besteht die Gefahr einer sexuellen Enthemmung und von Stimmungsschwankungen beim Mischkonsum mit psychoaktiven Substanzen.
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfern alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.