4-MMC, Mephedron, Meow Meow? Dieser Blogbeitrag gibt eine allgemeine Übersicht zu synthetischen Cathinonen und gibt Hinweise zu Risiken und Safer-Use.

Synthetische Cathinone gewannen in den letzten Jahren an Popularität. Der Begriff bezeichnet viele unterschiedlichen Substanzen. Gewisse Cathinone sind schon lange bekannt sind. In den vergangen Jahren ist jedoch ein Anstieg an neuen Cathinon-Verbindungen auf dem illegalen Markt zu beobachten. Zwischen 2005 und 2024 wurden in Europa über 100 unterschiedliche neue Cathinon-Verbindungen festgestellt. Bei diesen Substanzen spricht man von Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS). Diese Substanzen sind noch sehr schlecht erforscht, weshalb meistens nur wenige gesicherte Informationen vorliegen.

Synthetische Cathinone gehören zur Gruppe der Amphetamine. Sie sind aus dem natürlichen Cathinon abgeleitet, das in der Khat-Pflanze (Catha edulis) vorkommt. Je nach dem, um welches Cathinon es sich genau handelt, gibt es im Hinblick auf den Konsum dieser Substanzen relevante Unterschiede bei Wirkung, Nebenwirkung und Risiken.

Unterschiede bei der Wirkung: Gewisse Cathinone wirken empathogen, dies bedeutet, wer konsumiert fühlt sich mit anderen stärker verbunden, ähnlich wie bei MDMA. Andere haben diese Eigenschaft weniger und wirken hauptsächlich aufputschend, ähnlich wie bei Amphetamin (Speed).

Unterschiede Potenz: Unterschiede bei der Potenz bedeutet, dass es Unterschiede gibt, ab welcher Menge ein Substanz eine spürbare Wirkung entfaltet. Dem entsprechend gibt es auch Unterschiede, ab welcher Menge es zu Überdosierungen kommen kann. Innerhalb der Gruppe der Cathinone gibt es grosse Unterschiede. Eine Verwechslung oder falsche Dosierungsannahmen können Lebensbedrohlich sein. Während Cathinone wie 2-MMC, 3-MMC oder 4-MMC typischerweise in geschluckten Dosierungen von 100-200mg konsumiert werden, sind bei der Substanz NEP bereits 20-50mg geschluckt eine aktive Dosis - das entspricht einer 3-5 fach höheren Potenz. Bei alpha-PVP sind sogar bereits 5-15mg geschluckt wirksam, was bedeutet, dass eine gewohnte 3-MMC-Dosis zu einer massiven und potenziell lebensbedrohlichen Überdosierung führen kann. Es ist deshalb wichtig zu Wissen, um welche Substanz es sich genau handelt, und welche Eigenschaften diese Substanz hat. Informationen zu Substanzen, deren Wirkung und Risiken findet ihr beispielsweise hier.

Gesundheitliche Risiken: Wie auch bei der Potenz gibt es auch bei den gesundheitlichen Risiken unterschiede. Einige Cathinone weisen ähnliche Risiken auf wie bereits bekanntere Substanzen wie Amphetamin oder MDMA. Bei anderen wird jedoch davon ausgegangen, dass die Risiken schwerwiegender sein können. Aufgrund fehlender Untersuchungen wird speziell bei neuen und noch unbekannteren Substanzen beim Konsum ein schwer absehbares Risiko eingegangen. Grundsätzlich erhöht sich das Risiko je grösser die Menge und Regelmässigkeit des Konsum ist. Informiere dich vor dem Konsum über die spezifischen Risiken der Substanz!

Falschdeklarationen: Um sicher zu wissen, um welches Cathinon es sich handelt, kann ein Drug Checking genutzt werden. Bei Cathinonen kommt es zurzeit sehr oft zu Falschdeklarationen. Dies veranschaulicht die untenstehende Grafik mit Zahlen aus dem Jahr 2024. Bei "abgegeben als" ist ersichtlich, als was die Substanz verkauft wurde, bei "Testergebnis" ist ersichtlich, um welche Substanz es sich dabei tatsächlich handelt. 2024 war mehr als die hälfte aller Cathinonproben falsch deklariert.

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Safer Use: Auch wenn klar ist, um welche Substanz es sich genau handelt, bleibt ein Konsum mit Risiken verbunden. Um möglichst Risikoarm zu konsumieren hilft es, die Safer Use Botschaften zu beachten.

  • Analyse: Lass deine Substanzen in einem Drug Checking analysieren. Falschdeklarationen können so erkannt werden. Falls dies nicht möglich ist und du trotzdem konsumieren willst, dann taste dich anhand von kleinen Mengen an die erwünschte Dosis heran.
  • Konsumpausen: synthetische Cathinone können regen stark zum Nachlegen an und können daher leicht zu Kontrollverlust über die Konsummenge und -dauer führen. Der Nachlegedrang wird stärker, je öfter und länger du diese Substanzen konsumierst. Wir empfehlen, möglichst lange (idealerweise mehrere Wochen lange) Konsumpausen einzulegen. Du kannst den Nachlegedrang verringern, in dem du diese Substanzen schluckst, statt sie durch die Nase zu ziehen (Dabei sind jedoch weitere Unterschiede zu beachten: Für eine vergleichbar starke Wirkung ist oft eine höhere Dosis nötig, sie tritt verzögert ein und hält länger an).
  • Mischkonsum: Verzichte möglichst auf Mischkonsum mit anderen Substanzen, auch auf Alkohol. Der gleichzeitige Konsum mit anderen aufputschenden Substanzen wie Amphetamin, Kokain oder MDMA kann zu einer Überstimulierung führen (Herzrasen, Bluthochdruck, Kreislaufkollaps, Überhitzung). Der gleichzeitige Konsum mit dämpfenden Substanzen wie beispielsweise Alkohol, Benzodiazepinen oder Opioiden kann ebenfalls eine starke Belastung für das Herz-Kreislauf System darstellen. Die Wirkungen der Substanzen können sich zeitweise gegenseitig so beeinflussen dass diese nicht mehr vorhersehbar sind. Dies erhöht das Potenzial für Überdosierungen.

Diese Liste ist nicht abschliessend. Generelle Safer Use Botschaften findest du hier.

Bei weiteren Fragen kontaktiere uns über info@saferparty.ch

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