MAO – Monoaminoxidase

MAO ist ein Enzym-System, das im menschlichen Körper vorkommt und für den Abbau bestimmter Stoffe zuständig ist – sogenannter biogener Amine. Diese Amine sind organische Verbindungen, die Stickstoff enthalten und eine wichtige Rolle im Nervensystem spielen.

Es gibt zwei Formen von MAO:

  • MAO-A: baut vor allem die Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und Dopamin ab.
  • MAO-B: wirkt hauptsächlich im Zentralnervensystem (ZNS) und baut dort Phenylethylamin, Benzylamin und ebenfalls Dopamin ab.

Diese Enzyme sorgen dafür, dass überschüssige oder toxische Amine – sei es aus der Nahrung, Medikamenten oder körpereigener Produktion – abgebaut werden. Ohne MAO könnten sich diese Stoffe im Körper ansammeln und toxisch wirken, also gesundheitsschädlich sein.

MAO-Hemmer (Monoaminoxidase-Hemmer)

MAO-Hemmer sind Substanzen wie Tranylcypromin, Selegilin oder Harmalin, die das Enzym MAO (Monoaminoxidase) blockieren. Dieses Enzym ist im Körper für den Abbau sogenannter biogener Amine zuständig – darunter wichtige Neurotransmitter wie Noradrenalin, Dopamin und Serotonin, sowie Hormone wie Adrenalin.

Wenn MAO gehemmt wird, werden diese Stoffe langsamer abgebaut und stehen im Gehirn länger zur Verfügung. Das kann die Signalübertragung zwischen Nervenzellen beeinflussen und sich bei bestimmten Formen von Depressionen positiv auswirken. Die genaue Wirkung auf die Psyche ist jedoch noch nicht vollständig erforscht (Stand 2024), da das Zusammenspiel von Neurotransmittern und psychischen Symptomen sehr komplex ist.

Arten von MAO-Hemmern

Es gibt zwei Haupttypen:

  • Reversible MAO-Hemmer hemmen das Enzym nur vorübergehend. Sobald der Wirkstoff abgebaut ist, funktioniert MAO wieder normal.
    → Beispiel: Moclobemid (Medikament gegen Depressionen), Harmalin/Harmin (pflanzlich, z. B. in Ayahuasca)
  • Irreversible MAO-Hemmer blockieren MAO dauerhaft. Der Körper muss neues Enzym bilden, was mehrere Tage dauern kann.
    → Beispiele: Tranylcypromin, Phenelzin (Antidepressiva), Selegilin (bei Parkinson)

MAO-Hemmer und DMT

DMT (Dimethyltryptamin) ist ein stark wirksames psychedelisches Tryptamin, das bei oraler Einnahme normalerweise schnell durch MAO-A abgebaut wird. Damit DMT oral wirkt, wird es oft mit einem MAO-Hemmer kombiniert – z. B. in der traditionellen Zubereitung Ayahuasca.

  • In Ayahuasca wird DMT mit pflanzlichen MAO-Hemmern wie Harmalin kombiniert, die reversibel und selektiv auf MAO-A wirken.
  • Dadurch wird der Abbau von DMT verhindert und die Wirkung deutlich verlängert.

Risiken:
Die Kombination kann zu intensiven psychedelischen Erfahrungen führen, aber auch zu körperlichen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Blutdruck oder Kreislaufproblemen. Besonders gefährlich wird es, wenn zusätzlich andere Substanzen konsumiert werden.

Wechselwirkungen mit anderen psychoaktiven Substanzen

MAO-Hemmer können die Wirkung vieler Substanzen verstärken oder verändern – teils mit lebensgefährlichen Folgen:

 

Die folgende Auflistung zeigt welche Substanzen, Medikamente oder Nahrungsmitteln nicht mit MAO-Hemmern eingenommen werden sollten.

 

- Beruhigungsmittel (Tranquilizer wie Opioide) und Narkotika

- Viele Antihistaminika (antiallergische Medikamente)

- Dextromethorphan (DXM)

- Antdepressive Medikamente

- Alkohol (auch Wein und Bier ohne Alkohol meiden)

- Kokain

- 2C-X Verbindungen (u.a. 2C-B)

Ketamin

- synthetisch hergestellte psychoaktive Substanzen wie Amphetamine, MDMA, Methamphetamin, etc.

- natürlich vorkommende psychoaktive Substanzen wie Ephedrin, Meskalin, etc.

- Asaron

- Muskatnuss

- Dill, Petersilie und Fenchelöl (in geringen Mengen fürs würzen von Gerichten unproblematisch)

- Koffeinhaltige Substanzen (Cola, Kaffee, Tee, Kakao, Guarana, etc.)

- Würste

- Avocado

- Käse

- Bananen, Ananas, Himbeeren, Rhabarber

- Lebensmittel mit einem Tyrosinanteil (Fisch, Geflügelleber, Pferdebohnen, Chianti-Wein, etc.)