Schnellinfo
DMT und das eng verwandte 5-MeO-DMT sind natürliche psychoaktive Tryptamine, die in Pflanzen, Tieren und im Menschen vorkommen. Sie gehören zur Gruppe der Psychedelika.
Die Wirkung ist sehr stark von Set und Setting abhängig. Blutdruck und Puls erhöhen sich, die Pupillen weiten sich. Die Loslösung des Körpers vom Geist und die Ich-Auflösung sind häufig, auch Nahtoderfahrungen treten relativ oft auf, vor allem beim Konsum hoher Dosen. Das Zeitempfinden verändert sich stark während des Rausches. Wenige Minuten können als sehr lang und intensiv empfunden werden. Ausserdem können innerhalb von kurzer Zeit unterschiedliche Gefühle wie Angst, Euphorie etc. empfunden werden. Konsument*innen berichten vom Eintauchen in sehr "bizarre" Welten, in denen sich Zusammenhänge zwischen Sein, Umwelt und Materie ergeben. Bei DMT ist dieses Phänomen auch optisch ausgeprägt, das heisst, Bilder werden mit sich, der Materie und dem Sein in der eigenen Gesellschaft verknüpft. Auch die körperliche Wahrnehmung kann beeinflusst werden, indem man sich schwerelos fühlt oder meint, zu fallen. Bei 5-MeO-DMT ist das Wirkungspotential grösser, aber weniger optisch als bei DMT.
Geschluckt ist DMT nur in Verbindung mit MAO-Hemmern wirksam. MAO-Hemmer (wie z.B. Harmin) sind Substanzen und Medikamente die verhindern, dass das Enzym MAO sowohl körpereigene Botenstoffe wie Adrenalin, Dopamin, Serotonin etc. als auch fremde Alkaloide wie Koffein, Kokain, Morphin abbaut. Beim psychoaktiv wirksamen Trank Ayahuasca und bei Changa handelt es sich um eine solche Kombination. Nach dem Konsum von MAO-Hemmern ist der Verzehr gewisser alltäglicher Lebensmittel wie Käse lebensgefährlich.
Dosierung
DMT geraucht: 15 - 60 mg (nur in einer Glaspfeife möglich)
DMT geschnupft: 20 - 50 mg
DMT geschluckt: 30 - 150 mg
Changa: Abhängig vom tatsächlichen DMT-Anteil
Ayahuasca: Abhängig vom tatsächlichen DMT-Anteil
5-MeO-DMT geraucht 2 - 15 mg
5-MeO-DMT geschnupft: 2 - 20 mg
5-MeO-DMT gespritzt 2 - 3 mg
5-MeO-DMT muss sehr vorsichtig dosiert werden, da schon ein paar Milligramm mehr eine sehr intensive und unangenehme Wirkung hervorrufen können, die mehrwöchige psychische und mentale Probleme mit sich ziehen kann.
Erscheinungsformen
DMT: Harz, Pulver oder teerige Masse.
5-MeO-DMT: kristalline Mischung.
Bei Ayahuasca handelt es sich um einen schamanischen Kräutertrank, der aus DMT-haltigen Chacruna-Blättern (Psychotria viridis) und der harmalinhaltigen Ayahuasca-Liane Banisteriopsis caapi hergestellt wird. Harmalin ist ein MAO-Hemmer. MAO-Hemmer sind Substanzen und Medikamente, die verhindern, dass das Enzym MAO sowohl körpereigene Botenstoffe wie Adrenalin, Dopamin, Serotonin, etc. als auch fremde Alkaloide wie Koffein, Kokain, etc. abbaut. MAO baut normalerweise auch den Wirkstoff DMT ab, noch bevor er über die Blut-Hirn-Schranke in das zentrale Nervensystem eindringen kann.
Changa ist eine Mischung zum Rauchen aus DMT-haltigen Pflanzen (in der Regel aber meist kristallinem DMT) und Kräutern, die als MAO-Hemmer wirken.
Wirkungseintritt
DMT geraucht: nach einigen Sekunden
DMT geschluckt: nach 30 - 60 Minuten
5-MeO-DMT geraucht: nach wenigen Sekunden
5-MeO-DMT geschnupft: nach einigen Minuten
Wirkdauer
DMT geraucht: 5 - 20 Minuten
Ayahuasca: 1 - 6 Stunden, kann aber noch während 1 - 8 Stunden (!) nachklingen. Höhere Dosen Ayahuasca führen zu einer Wirkungsverlängerung.
5-MeO-DMT geraucht: 5 - 20 Minuten
5-MeO-DMT geschnupft: 30 - 45 Minuten Der Rausch hallt meistens während 1 - 2 Stunden nach.
Das Risiko beim Konsum von DMT/5MeO-DMT liegt vor allem im psychischen Bereich und hängt von der Persönlichkeitsstruktur der Konsumierenden ab. Die Wahrnehmungsveränderungen auf einem Trip können so intensiv sein, dass vor allem unerfahrene Konsumierende sich von der Flut von Eindrücken überfordert fühlen. Auch das Wahrnehmen plötzlicher Gefühlsausbrüche kann als eher verstörend und überfordernd wahrgenommen werden. Bei hohen Dosen, vor allem bei 5-MeO-DMT, sind solch psychische Nebenwirkungen über Tage bis hin zu Wochen spürbar. Wenn die Regeln von Set und Setting nicht beachtet werden, kann es zu Fehlreaktionen, Orientierungsverlust, Panik, Paranoia und Horrortrips kommen. Zu den körperlichen Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Anstieg der Herzfrequenz, leicht beschleunigtes Atmen, erhöhter Blutdruck, Pupillenerweiterung, vermehrter Speichelfluss, Zittern, Unruhe, Kopfschmerzen sowie Bewegungsstörungen.
Langzeitrisiken
Bleibende Störungen der Selbst- und Realitätserkennung sind möglich. Das Weltbild kann nachhaltig in Frage gestellt werden, was eine Alltagsbewältigung erschweren kann. Es können latente (verborgene) Psychosen ausgelöst werden.
Nimm das DMT/5-MeO-DMT im Sitzen oder Liegen ein, da die körperliche Wahrnehmung und Bewegungsfähigkeit während des Rausches beeinträchtigt ist.
Auf den Verzehr von MAO-hemmenden Lebensmitteln wie gereiftem Käse, geräuchertem Fisch oder Fleisch, Sauerkraut, Tofu, Schokolade etc. soll vor und nach dem Konsum verzichtet werden.
Personen mit hohem Blutdruck sollten kein DMT/5-MeO-DMT konsumieren.
Konsumiere DMT/5-MeO-DMT nur gutvorbereitet in einem stressfreien Umfeld (keine Partydroge!), in dem du dich wohlfühlst. Am besten mit erfahrenen Freund*innen, denen du vertraust(günstiges Setting).
Nimm DMT/5-MeO-DMT nur, wenn du dich in einer guten psychischen und physischen Verfassung fühlst (günstiges Set).
Du solltest keine Angst, aber genug Respekt vor der Wirkung haben.
Bei heiklen Momenten während des Trips: Lass dich gehen, versuche, nicht gegen die Wirkung anzukämpfen. Ein*e Tripsitter*in kann dir behilflich sein.
Bei Panikanfällen oder Horrortrips: siehe Allgemeine Informationen unter Notfall.
Gegen Kreislaufbeschwerden kann Traubenzucker helfen.
Meide Strassen und andere "gefährliche" Orte, dein Orientierungsvermögen kann beeinträchtigt sein.
Psychedelische Trips sollten Ausnahmeerlebnisse bleiben und auf keinen Fall mehr als einmal im Monat erlebt werden.
Gönne dir nach dem Trip zumindest am Tag danach viel Ruhe und Erholung, um die Erfahrung verarbeiten zu können.
Personen mit psychischen Problemen oder Erkrankungen, Personen, die Neuroleptika einnehmen, sowie Personen mit Kreislauf- und Herzproblemen sollten auf den Konsum von DMT/5-MeO-DMT verzichten.
Verzichte auf Mischkonsum! Die Einnahme von DMT/5-MeO-DMT mit Alkohol oder diversen Medikamenten (vor allem bei MAO-Hemmern) kann zu äusserst starken und/oder unangenehmen Nebenwirkungen führen, zum Beispiel zu extrem erhöhtem Blutdruck.
Verzichte auf den Mischkonsum mit Lithium. Es besteht eine erhöhte Gefahr für Psychosen und Schlaganfälle.
Konsumiere kein Tramadol, wenn du psychedelische Substanzen konsumierst. Tramadol verringert die Schwelle für Schlaganfälle, während psychedelische Substanzen diese bei dafür anfälligen Personen auslösen können.
Cannabis kann unerwartete starke Effekte in Kombination mit psychedelischen Substanzen haben und zu Angstzuständen, Panikattacken und Paranoia führen. Es wird vom Mischkonsum abgeraten bzw. empfohlen, Cannabis tiefer als gewohnt zu dosieren und lange Pausen dazwischen einzulegen.
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfenden alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.