Schnellinfo
MDMA (3,4-Methylendioxymethamphetamin, auch N-Methyl-1-[1,3 benzo-dyoxol-5-yl]-2-propanamin) ist ein synthetisches Amphetaminderivat und gehört zur Gruppe der entaktogenen und emphatogenen Stimulanzien.
MDMA bewirkt hauptsächlich eine vermehrte Freisetzung des körpereigenen Botenstoffs Serotonin. Bei empfohlener Dosierung wird ca. 80% des zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Serotoninhaushalts ausgeschüttet. Diese Ausschüttung löst ein Gefühl der Euphorie, Leichtigkeit und Unbeschwertheit aus. Seh- und Hörvermögen verändern sich, Berührungen und Musik werden intensiver empfunden, Hemmungen werden abgebaut und das Kontaktbedürfnis wird gesteigert. Die Wirkung wird als empathogen (Gefühl der Nähe und Verbundenheit zu anderen Menschen auslösend) und entaktogen (das Innere berührend, die emotionale Wahrnehmung intensivierend) beschrieben. Die gleichzeitige Ausschüttung der Botenstoffe Noradrenalin und Dopamin wirkt stimulierend. Dadurch werden Hunger- und Durstgefühl sowie Müdigkeit reduziert und die Aufmerksamkeit wird erhöht. Auch die Körpertemperatur und der Blutdruck steigen an.
Geschluckt: max. 1.5 mg MDMA pro kg Körpergewicht für Männer, max. 1.3 mg pro kg Körpergewicht für Frauen.
Beim Schnupfen und rektalem Konsum ist niedriger zu dosieren.
Erscheinungsformen
In Pillenform, kristalliner Form oder als Pulver, auch in Kapseln abgefüllt.
Wirkungseintritt
Geschluckt: nach ca. 30 Minuten. Achtung: Manche verspüren die Wirkung erst nach bis zu 90 Minuten.
Geschnupft: nach wenigen Minuten
Rektal eingeführt: nach ca. 30 Minuten
Wirkdauer
Geschluckt: 4−6 Stunden
Über die Wirkdauer beim Schnupfen und rektalem Konsum fehlen verlässliche Informationen.
Nebenwirkungen sind Kieferkrämpfe, Muskelzittern, Harnverhalt, Kopfschmerzen, Übelkeit/Brechreiz, erhöhter Puls und Blutdruck. Herz, Leber und Nieren werden besonders stark belastet. Es besteht auch die Gefahr einer lebensbedrohlichen Überhitzung, da die Körpertemperatur ansteigt und der Körper dehydriert. Bei einer Überdosierung sind Halluzinationen möglich. Beim Abklingen der Wirkung oder an den Tagen danach können depressive Verstimmungen auftreten.
Langzeitrisiken
Nach einem Konsumerlebnis benötigt der Körper mindestens 4 Wochen, um den Serotoninhaushalt wieder zu regenerieren. Gewährt man sich diese Pause längerfristig nicht und konsumiert wiederholt nach kurzen Pausen, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine bleibende Einschränkung des räumlichen Vorstellungsvermögens. Dieses Risiko besteht auch nach wiederholten hohen Dosierungen. Der intensive und lange Konsum von Ecstasy kann zudem zu einer Veränderung des Serotoninsystems führen. Eine Form von Abhängigkeit mit psychischen Symptomen kann sich entwickeln, besonders dann, wenn der Ecstasykonsum mit einer bestimmten Tätigkeit verknüpft wird, zum Beispiel wenn immer an Partys konsumiert wird und Feiern ohne Ecstasy danach nicht mehr möglich ist. Beim Schnupfen werden die Nasenschleimhäute und die Nasenwand geschädigt. Beim rektalen Konsum kann es zu Irritationen im Enddarm kommen.
Willst du sichergehen, dass deine Pille tatsächlich MDMA enthält und wissen, in welcher Dosis die Substanz vorhanden ist, benutze ein Drug Checking. Falls das nicht möglich ist, konsumiere zuerst nur einen Drittel der Pille, da momentan sehr viele sehr hochdosierte Pillen im Umlauf sind.
Lege nicht gleich nach, sondern warte erst zwei Stunden die volle Wirkung ab und entscheide dann.
Vermeide Mischkonsum mit anderen Substanzen.
Verzichte auf Alkohol und trink genügend alkoholfreie Getränke. Etwa 3 dl pro Stunde sind ideal. Am besten isotonische Getränke, um eine Hyponatriämie («Wasservergiftung») zu vermeiden.
Lege an Partys Tanzpausen ein und geh an die frische Luft.
Trage keine Kopfbedeckung, ausser bei starker Sonne (Überhitzungsgefahr!).
Nimm MDMA nicht direkt nach dem Essen, aber auch nicht auf leeren Magen. Es empfiehlt sich, einige Stunden vorher eine leichte Mahlzeit einzunehmen.
Akzeptiere, wenn die Wirkung zu Ende geht. «Nachspicken» erhöht die Toxizität (Giftigkeit) von MDMA.
Lass dir Zeit, um dich zu erholen, und lege regelmässig Konsumpausen ein (mindestens 4 − 6 Wochen), um den Serotoninhaushalt wiederherzustellen.
Wenn du MDMA schnupfst, beachte die Safer-Sniffing-Regeln. Bei rektalem Konsum solltest du Gleitmittel verwenden, um das Risiko von Irritationen im Enddarm zu minimieren.
Falls du Medikamente einnimmst, informiere dich bei deiner Ärztin/deinem Arzt über mögliche Wechselwirkungen. Bei Einnahme von Psychopharmaka wird vom Konsum von MDMA dringend abgeraten (Gefahr von Serotoninsyndrom)!
MDMA kann bei Asthmatiker*innen Asthmaanfälle und bei Epileptiker*innen epileptische Anfälle auslösen.
Personen mit Bluthochdruck, Herzproblemen, Schilddrüsenüberfunktion, Leber- und Nierenerkrankungen oder Kreislaufproblemen sollten auf den Konsum von MDMA verzichten.
Vermeide Mischkonsum mit anderen Substanzen.
Neben den MDMA-typischen Nebenwirkungen besteht beim Konsum von MDMA-Pillen das Risiko der Einnahme falschdeklarierter Substanzen, pharmakologisch wirksamer Streckmittel und hochdosierter Pillen. Die häufigsten Streckmittel sind hier zu finden.
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
In MDMA-Proben können eine Vielzahl an Substanzen enthalten sein, die ihren Ursprung im Herstellungsprozess haben. Sie werden als Syntheseverunreinigungen oder Synthesenebenprodukte bezeichnet. Deren Vorhandensein hängt vom Herstellungsprozess, wie auch vom betriebenen Aufwand ab, das hergestellte MDMA am Schluss zu reinigen
Jede Syntheseverunreinigung stellt ein unbekanntes Gesundheitsrisiko dar: die gesundheitsgefährdenden Eigenschaften wurden nie wissenschaftlich untersucht und sind daher nur schwer abzuschätzen. Je mehr verschiedene Syntheseverunreinigungen in einer Probe enthalten sind, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Verunreinigung mit hoher gesundheitsschädigender Wirkung darunter ist. Es kann bereits eine geringe Menge einer solchen Verunreinigung schädlich sein. Zudem sind Syntheseverunreinigungen ein Hinweis auf eine unsachgemässe Herstellung/Reinigung. Es ist auch wichtig anzufügen, dass ein regelmässiger Konsum von MDMA mit Syntheseverunreinigungen ein höheres gesundheitliches Risiko bergen als ein einmaliger Konsum.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfenden alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.