Schnellinfo
Meskalin ist eine natürlich in Kakteen vorkommende halluzinogene Substanz und gehört zur Gruppe der Psychedelika. Meskalin wird in Lateinamerika traditionell von indigenen Schamanen in Ritualen verwendet.
Meskalin findet sich im mittelamerikanischen Peyote-Kaktus (Lophophora Williamsii) oder der südamerikanischen Kakteengattung Trichocereus (T. pachanoi, T. bridgesii, T. peruvianus). Auch weitere Kakteenarten wie beispielsweise der in der Andenregion heimische San-Pedro-Kaktus beinhalten Meskalin.
Bevor die Wirkung einsetzt, kann es oft zu Übelkeit und/oder Erbrechen kommen. Auch Hitze- und Kältewallungen sowie Schwitzen und Schwindelgefühle können sich breitmachen. Diese Nebenwirkungen lassen in der Regel nach gewisser Zeit nach. Der Trip beginnt mit Hyperaktivität und innerer Unruhe, worauf sich eine veränderte, geschärfte Wahrnehmung und ein intensiviertes Farbensehen einstellt. In einer zweiten Phase kommt es zu einer eher meditativen Konzentration. Konsumierende berichten von Visionen und einer Euphorie von religiöser Tiefe, dem Gefühl einer visionären Erfahrung und der Veränderung des Ich-Empfindens sowie von Gefühlen der Ich-Auflösung.
Wirksame Meskalin-Dosen liegen zwischen ca. 200 − 400 mg (Hydrochlorid). Oral eingenommen gelten 3 − 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht als halluzinogene Dosis. Der Meskalingehalt kann sich von Pflanze zu Pflanze stark unterscheiden.
Erscheinungsformen:
Zu Pulver extrahiert, erscheint Meskalin meist als Meskalinsulfat oder -hydrochlorid, seltener als Meskalincitrat oder -acetat.
Wirkungseintritt
Nach 45 Minuten bis 1.5 Stunden.
Wirkdauer
6 − 9 Stunden, manchmal bis zu 12 Stunden.
Die pharmakologische Wirkung von Meskalin und der bittere Geschmack führen in der Anfangsphase des Trips meist zu Übelkeit und zu Erbrechen. Meskalin ist in hohen Dosen (ab ca. 2 g) toxisch und kann zu Leberschäden und Atemlähmung führen. Weitere Nebenwirkungen können sein: Erhöhung des Pulses und des Blutdrucks, zunächst Mundtrockenheit, dann erhöhter Speichelfluss, Pupillenvergrösserung, Anstieg der Körpertemperatur und ein verringertes Hungergefühl während der Wirkdauer. Beim Erbrechen können sich Konsumierende am Erbrochenen verschlucken (Erstickungsgefahr!).
Langzeitrisiken
Der Konsum von Meskalin kann auch bei einmaligem Konsum latente (verborgene) psychische Störungen auslösen.
Konsumiere Meskalin nur gut vorbereitet in einem stressfreien Umfeld (keine Partydroge!), in dem du dich wohlfühlst. Am besten mit erfahrenen Freund*innen, denen du vertraust (günstiges Setting).
Nimm Meskalin nur, wenn du dich in einer guten psychischen und physischen Verfassung fühlst (günstiges Set).
Du solltest keine Angst, aber genug Respekt vor der Wirkung haben.
Meskalin sollte auf nüchternen Magen eingenommen werden. Fasten vor dem Trip kann helfen, die Wahrscheinlichkeit für Übelkeit und Erbrechen zu mildern.
Dosiere niedrig. Wirf nicht nach, wenn es nicht gleichwirkt!
Bei heiklen Momenten während des Trips: Lass dich gehen, versuche, nicht gegen die Wirkung anzukämpfen. Ein*e Tripsitter*in kann dir behilflich sein.
Bei Panikanfällen oder Horrortrips: siehe Allgemeine Informationen unter Notfall.
Gegen Kreislaufbeschwerden kann Traubenzucker helfen.
Meide Strassen und andere "gefährliche" Orte, dein Orientierungsvermögen kann beeinträchtigt sein.
Psychedelische Trips sollten Ausnahmeerlebnisse bleiben und auf keinen Fall mehr als einmal im Monat erlebt werden.
Gönne dir nach dem Trip zumindest am Tag danach viel Ruhe und Erholung, um die Erfahrung verarbeiten zu können.
Personen mit psychischen Problemen oder Erkrankungen, Personen, die Neuroleptika einnehmen, sowie Personen mit Kreislauf- und Herzproblemen sollten auf den Konsum von Meskalin verzichten.
Mischkonsum solltest du bei dieser potenten Substanz unbedingt vermeiden, da die Wirkung dann nicht mehr abschätzbar ist.
Konsumiere kein Tramadol, wenn du psychedelische Substanzen konsumierst. Tramadol verringert die Schwelle für Schlaganfälle, während psychedelische Substanzen diese bei dafür anfälligen Personen auslösen können.
Cannabis kann unerwartete starke Effekte in Kombination mit psychedelischen Substanzen haben und zu Angstzuständen, Panikattacken und Paranoia führen. Es wird vom Mischkonsum abgeraten bzw. empfohlen, Cannabis tiefer als gewohnt zu dosieren und lange Pausen dazwischen einzulegen.
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfenden alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.