Schnellinfo
Subutex®, Bupre - 1 A Pharma®, Bunalict®, Suboxone®, etc.
Buprenorphin ist ein schmerzstillendes, halb-synthetisches Opioid-Analgetikum zur Behandlung starker und chronischer Schmerzen. Zudem wird es zur Substitution von Opiatabhängigen eingesetzt (Subutex®, Suboxone®). Buprenorphin hat eine 25- bis 50-mal stärkere schmerzhemmende Wirkung als Morphin.
Buprenorphin wirkt wie alle Opiate schmerzstillend und hustenreizlindernd. Seine euphorisierenden und beruhigenden Eigenschaften sind jedoch weniger stark ausgeprägt als bei anderen Opioiden, weshalb es auch zur Substitutionsbehandlung eingesetzt wird. Buprenorphin ist ein Partialagonist. Dies bedeutet, dass aus Sicherheitsgründen nur eine submaximale Wirkung ausgelöst wird. Ab einer gewissen Dosis tritt ein Sättigungseffekt (Ceilingeffekt) ein, wodurch eine weitere Steigerung der Wirkung vermieden wird. Dies macht den Wirkstoff für Substitutionsbehandlungen so relevant, da Entzugserscheinungen gemildert und Überdosierungen vermieden werden können.
Erscheinungsformen:
Als Infusionslösung (Notfallmedizin), Schmelztabletten und Pflaster.
Konsumformen:
intravenös gespritzt, oral, nasal oder über die Haut. Für den missbräuchlichen Konsum auch geraucht oder geschnupft.
Wirkungseintritt:
oral: nach 60 - 90 Min.
über die Haut (Pflaster): 4 - 12 Std.
0.4 – 0.8 mg
max. 2 mg/Tag.
Ab 16 mg tritt der Sättigungseffekt (Ceilingeffekt) in Kraft und es wird keine Wirkungsverstärkung mehr spürbar.
Beim Erstkonsum sollte tief dosiert werden, da die Gefahr eines Atemstillstandes erhöht ist.
ca. 12 - 72 Std.
Risiken
Die Nebenwirkungen sind weniger stark ausgeprägt als bei anderen Opioiden. Trotzdem kann es zu Müdigkeit, Verstopfung, Benommenheit, Schweissausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen, Schlaflosigkeit und Reizbarkeit kommen. Buprenorphin weist ein geringeres Risiko auf für eine Atemdepression, weshalb es als vergleichsweise sicher gilt.
Überdosierung
Überdosierungen mit Buprenorphin sind aufgrund seiner hohen Bindung an den μ-Opioidrezeptor nur schwer mit dem Opioid-Antagonisten Naloxon behandelbar. Es werden daher Wirkstoffe aus der Gruppe der Atemstimulanzien (wie Doxapram) eingesetzt.
Langzeitrisiken/-folgen
Anders als bei anderen Opioiden flutet der Wirkstoff nur langsam an, weshalb das Abhängigkeitsrisiko als niedriger eingestuft wird.
- Opioide sind hochwirksame Medikamente, die nur über eine beschränkte Zeit und bestenfalls in ärztlicher Begleitung konsumiert werden sollten.
- Beginne mit einer niedrigen Dosis und warte die Wirkung und Verträglichkeit ab, bevor du nachlegst. Überschreite die maximale Tagesdosis nicht.
- Wenn du Opioide spritzt, dosiere noch vorsichtiger, da die Bandbreite zwischen erwünschter Wirkung (Rush) und gefährlicher Überdosis noch schwieriger einzuschätzen ist. Vermeide es, Fentanyl zu injizieren; das Überdosierungsrisiko ist hier besonders gross. Benutze immer neues (sauberes und steriles) Spritzmaterial! Tausche nie Spritzen, Filter, Wasser, Desinfektionstupfer, um eine Übertragung von Hepatitis und HIV zu vermeiden.
- Verlasse dich nicht auf Dosierungsangaben von Kolleg*innen, die regelmässig Opioide konsumieren. Aufgrund der Gewöhnung oder Abhängigkeit sind deren Dosen deutlich höher und können für Neukonsumierende tödlich sein.
- Lege zwischen dem Konsum längere Konsumpausen (mind. mehrere Tage) ein.
- Dosiere nach einer Abstinenzphase deutlich niedriger! Die vor der Abstinenzphase übliche Dosis kann sonst rasch lebensbedrohliche Folgen haben.
- Der gleichzeitige Konsum von dämpfenden Substanzen wie Alkohol, Ketamin, GHB/GBL, Lachgas, Benzodiazepinen und/oder anderen Opioiden ist gefährlich, da dabei ein erhöhtes Risiko für Erbrechen und Bewusstlosigkeit besteht. Die Gefahr zu ersticken ist gross!
- Verzichte auf Zitrusfrüchte (insbesondere Grapefruit) vor oder während des Konsums. Die Kombination kann zu einer Wirkungssteigerung des Opiats und/oder zu einer Atemdepression führen.
Der gleichzeitige Konsum von dämpfenden Substanzen wie Alkohol, Ketamin, GHB/GBL, Lachgas, Benzodiazepinen und/oder anderen Opioiden ist gefährlich, da dabei ein erhöhtes Risiko für Erbrechen und Bewusstlosigkeit besteht. Die Gefahr zu ersticken ist gross!
Die Kombination mit Methoxetamin (MXE, Metha-Keta) verstärkt die opioide Wirkung.
Vom Mischkonsum von Opioiden mit DXM wird grundsätzlich abgeraten – es besteht ein erhöhtes Risiko für Störungen des zentralen Nervensystems sowie Herz- und Atemprobleme. Zudem senkt DXM die individuelle Opioid-Toleranz, weshalb die Gefahr für eine Überdosierung erheblich steigt.
Der Mischkonsum von Opioiden mit Stimulanzien (wie Kokain, Amphetamin, Methamphetamin) belastet den Körper und das Herz-Kreislaufsystem extrem. Die Wirkungen können sich gegenseitig überdecken, sodass sie subjektiv schwächer empfunden werden. Lässt die Wirkung der Stimulanzien vor den Opioiden nach, besteht die Gefahr einer verzögerten Überdosierung bis hin zu einer Atemdepression.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfenden alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.