Fentanyl ist ein schmerzstillendes Analgetikum zur Behandlung sehr starker und chronischer Schmerzen und gehört zur Gruppe der opioiden Analgetika. Opioide sind chemisch-synthetisch hergestellte Stoffe, die den gleichen Wirkmechanismus aufweisen wie natürliche Opiate (Morphin und Codein). Fentanyl hat eine bis zu 100-mal stärkere Wirkung als Morphin und gehört zu den stärksten verfügbaren Schmerzmitteln.
Fentanyl wirkt stark schmerzstillend und sedierend und ist in kleinsten Dosen wirksam. Seine euphorisierende Wirkung ist jedoch weniger stark ausgeprägt als bei anderen Opioiden. Es wird in der Notfallmedizin bei chirurgischen Eingriffen und zur Anästhesie eingesetzt sowie bei Durchbruchschmerzen bei Krebspatienten. Bei chronischen Schmerzen werden Fentanyl-Pflaster verwendet, welche den Wirkstoff langsam freisetzen. Aufgrund seiner opioiden Eigenschaften führt Fentanyl bei einer längerfristigen Einnahme rasch zu einer Abhängigkeit und darf nicht abrupt und nur unter ärztlicher Aufsicht abgesetzt werden.
Wirkungseintritt
Gespritzt: nach wenigen Sekunden
Geschluckt und geschnupft: nach ca. 15 - 30 Minuten
Pflaster: nach ca. 2 – 4 Stunden
Wirkdauer
Geschluckt und geschnupft: ca. 1 – 4 Stunden
Pflaster: der Wirkstoff wird während 48 – 72 Stunden abgegeben
Leicht: 10 – 25 µg
Mittel: 25 - 50 µg
Stark: 50 - 75 µg
Fentanyl ist extrem potent und dadurch sehr schwer zu dosieren. Es kann daher leicht zu Überdosierungen kommen. Beim Erstkonsum sollte tief dosiert werden, da die Gefahr eines Atemstillstandes erhöht ist.
Erscheinungsformen
Als Infusionslösung (Notfallmedizin), Lutschtabletten, Nasenspray, Pflaster und in Pulverform.
Risiken
Die Nebenwirkungen sind stark dosisabhängig. Mit zunehmender Dosis treten auch die Nebenwirkungen ausgeprägter auf. Zu Beginn kommt es häufig zu Benommenheit, Schläfrigkeit, Schwindel, Pupillenverengung, verlangsamtem Herzschlag, Blutdruckabfall, Übelkeit und Erbrechen.
Übermässiges Schwitzen, Ausschläge, Juckreiz, zentrale Dämpfung, Verwirrtheit, Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen, Atemreflexdämpfung und Harnverhalt können ebenfalls auftreten.
Überdosierung
Überdosierungen mit Fentanyl sind lebensgefährlich, da die Substanz wie alle Opioide die Atmung verlangsamt, bis hin zum Atemstillstand und Koma.
Langzeitrisiken/-folgen
Der regelmässige, missbräuchliche Konsum von Fentanyl kann zu einer Abhängigkeit führen mit starken Entzugssymptomen wie Krampfanfällen, Schlafstörungen und Depressionen. Ein Entzug sollte, wie bei allen Opioiden, nicht abrupt und nur unter ärztlicher Begleitung erfolgen.
Opioide sind hochwirksame Medikamente, die nur über eine beschränkte Zeit und bestenfalls in ärztlicher Begleitung konsumiert werden sollten.
Beginne mit einer niedrigen Dosis und warte die Wirkung und Verträglichkeit ab, bevor du nachlegst.
Dosiere nach einer Abstinenzphase deutlich niedriger! Die vor der Abstinenzphase übliche Dosis kann sonst rasch lebensbedrohliche Folgen haben.
Wenn du Opioide spritzt, dosiere noch vorsichtiger, da die Bandbreite zwischen erwünschter Wirkung (Rush) und gefährlicher Überdosis noch schwieriger einzuschätzen ist. Vermeide es, Opioide zu injizieren; das Überdosierungsrisiko ist hier besonders gross. Benutze immer neues (sauberes und steriles) Spritzmaterial! Tausche nie Spritzen, Filter, Wasser, Desinfektionstupfer, um eine Übertragung von Hepatitis und HIV zu vermeiden.
Verlasse dich nicht auf Dosierungsangaben von Kolleg*innen, die regelmässig Opioide konsumieren. Aufgrund der Gewöhnung oder Abhängigkeit sind deren Dosen deutlich höher und können für Neukonsumierende tödlich sein.
Lege zwischen dem Konsum längere Konsumpausen (mind. mehrere Tage) ein.
Verzichte auf Zitrusfrüchte (insbesondere Grapefruit) vor oder während des Konsums. Die Kombination kann zu einer Wirkungssteigerung des Opiats und/oder zu einer Atemdepression führen.
Das Mischen mit anderen Downern (Alkohol, Benzodiazepine, Medikamente, GHB/GBL, Heroin, Opioiden) kann zu gefährlichen Wechselwirkungen und einer Verstärkung der Wirkung führen und es besteht die Gefahr einer Atemdepression bis hin zur Atemlähmung, einer Blutdrucksenkung, eines Komas und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen!
Die Kombination mit Methoxetamin (MXE, Metha-Keta) verstärkt die opioide Wirkung.
Vom Mischkonsum von Opioiden mit DXM wird grundsätzlich abgeraten – es besteht ein erhöhtes Risiko für Störungen des zentralen Nervensystems sowie Herz- und Atemprobleme. Zudem senkt DXM die individuelle Opioid-Toleranz, weshalb die Gefahr für eine Überdosierung erheblich steigt.
Der Mischkonsum von Opioiden mit Stimulanzien (wie Kokain, Amphetamin, Methamphetamin) belastet den Körper und das Herz-Kreislauf-System extrem. Die Wirkungen können sich gegenseitig überdecken, sodass sie subjektiv schwächer empfunden werden. Lässt die Wirkung der Stimulanzien vor den Opioiden nach, besteht die Gefahr einer verzögerten Überdosierung bis hin zu einer Atemdepression.
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfern alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.