Schnellinfo
Rohypnol®, Fluninoc® etc.
Das Medikament Rohypnol enthält den Wirkstoff Flunitrazepam und wird der Gruppe der Benzodiazepine zugeordnet. Es wird bei Schlafstörungen eingesetzt. Bereits in niedrigen Dosen kann es stark bewusstseinstrübend wirken. Da sich Rohypnol vollständig in Flüssigkeit auflöst, wird es oftmals zur Betäubung von Menschen eingesetzt und steht im Verdacht, bei Sexualverbrechen zum Einsatzgekommen zu sein ("KO-Tropfen").
Flunitrazepam hat eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung.
Durch die Einnahme von Benzodiazepinen wird die Wirksamkeit des Neurotransmitters Gamma-Aminobuttersäure (GABA) am GABA-A-Rezeptor verstärkt. Dies löst sedative (beruhigende), hypnotische, anxiolytische (angstlösende), antikonvulsive (krampflösend) und muskelrelaxierende Wirkungen im Körper aus. Benzodiazepine haben eine dämpfende Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Der Informationsfluss im Gehirn zwischen den Gehirnzellen(Neuronen) wird dadurch verringert / gestört und Gefühle und Wahrnehmungen werden gedämpft.
Der Abbau der einzelnen Wirkstoffe von Benzodiazepinen im Körper ist altersabhängig und daher von Person zu Person unterschiedlich.
Konsumformen
Rohypnol wird in den meisten Fällen oral in Form von Tabletten eingenommen. Die Tabletten werden oftmals auch zermahlt und geschnupft. Eine weitere Konsumform ist der intravenöse Konsum.
Wirkungseintritt
nach ca. 15 – 30 Min.
tiefe Dosis: 0.25 – 0.5 mg
mittlere Dosis: 0.5 – 1 mg
hohe Dosis: 1 – 2 mg
sehr hohe Dosis: über 2 mg
ca. 4-8 Std.
Nachwirkungen können bis 24 Std. lang auftreten
Risiken
Beim Mischen mit anderen Downern (Alkohol, GHB/GBL, Heroin) Gefahr einer Atemlähmung! Bei Dauereinnahme: extrem hohes Abhängigkeitspotential mit psychischen und körperlichen Symptomen. Sollten nicht länger als vier Wochen eingenommen werden.
Durch die Einnahme von Benzodiazepinen können zahlreiche unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Zudem kann bei einer regelmässigen und langfristigen Einnahme eine physische und psychische Abhängigkeitserkrankung entstehen. Benzodiazepine sollten nur nach Verschreibung von Ärzt*innen zurückhaltend und nur für eine kurze Dauer eingenommen werden (max. 4-6 Wochen). Eine länger andauernde Einnahme sollte mit den behandelnden Fachpersonen besprochen werden. Die Dosierungen und Wirkdauern der einzelnen Benzodiazepine unterscheiden sich erheblich voneinander.
Nebenwirkungen von Benzodiazepinen können sich wie folgt zeigen: Länger andauernde Müdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Einschränkung des Reaktionsvermögens, Überempfindlichkeitsreaktionen, Kopfschmerzen, Schwindel, motorische Schwierigkeiten, Sehstörungen, verlangsamte Atmung, Muskelschwäche, Verwirrtheit, sexuelle Funktionsstörungen, Aggressivität, Wutausbrüche, Ruhelosigkeit, willkürliche Bewegungen, Allergien, Hautprobleme / Ausschläge und Sprech- und Bewegungsstörungen. Einige Benzodiazepine können bei Epileptikern Krampfanfälle auslösen.
Langzeitrisiken/-folgen
Regelmässiger und langfristiger Konsum kann zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit führen (sehr hohes Abhängigkeitspotential). Durch das sofortige Absetzen des Medikaments nachlängerem Gebrauch kann es zu negativen Entzugssymptomen kommen (u.a. Schwindel, körperliche Schwäche, innere Unruhe, Zittern, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwitzen, Übelkeit, Halluzinationen und Depressionen).
Zudem kann es zu Krampfanfällen und Gedächtnisstörungen/-verlust und Antriebslosigkeit (Hangover-Effekte) kommen. Bei einer möglichen Abhängigkeit sollte ein Entzug vorher mit einer Ärztin/einem Arzt besprochen und der Entzug medizinisch begleitet werden. Es ist enorm wichtig, dass die Verringerung der Dosis schrittweise erfolgt.
Wenn Medikamente auf dem Schwarzmarkt oder im Internet und nicht aus einer Apotheke/ärztlichen Einrichtung bezogen werden, ist der Inhalt unklar. Lass das Medikament in einem Drug Checking auf die genauen Inhaltstoffe testen!
Verlass dich nicht auf Dosisangaben von Kolleg*innen, die regelmässig Benzodiazepine konsumieren. Aufgrund Gewöhnung oder Abhängigkeit können deren Dosen deutlich höher und für Neukonsumierende tödlich sein.
Blister von Fälschungen können identisch wie die Originalverpackungen aussehen.
Der gleichzeitige Konsum von dämpfenden Substanzen wie Alkohol, Ketamin, GHB/GBL, Lachgas, Opioiden und/oder anderen Benzodiazepinen ist gefährlich, da dabei ein erhöhtes Risiko für Erbrechen und Bewusstlosigkeit besteht. Die Gefahr zu ersticken ist gross!
Beim Konsum von Benzodiazepinen sollte auf Mischkonsum verzichtet werden!
Das Mischen mit anderen Downern (Alkohol, Medikamente, GHB/GBL, Heroin, Opioiden) kann zu gefährlichen Wechselwirkungen führen, da sich die Substanzen gegenseitig verstärken. Dadurch besteht die Gefahr einer Atemlähmung/Atemdepression, einer erhöhten Blutdrucksenkung, eines Komas, und im schlimmsten Fall kann es zum Tod führen!
Der Mischkonsum mit Uppern (Kokain, MDMA, Amphetamin usw.) kann zu einer hohen Belastung für den Körper führen, wodurch ein Kreislaufkollaps droht. Bei der gleichzeitigen Einnahme von Benzodiazepinen kann es sein, dass die Wirkung der Upper verzögert eintritt(bis zu 3 Stunden später!). Daher besteht die Gefahr, dass zu früh nachgelegt wird und es zu einer Überdosierung kommt.
Aufgrund des Mischkonsums von Benzodiazepine mit anderen psychoaktiven Substanzen kam es in den letzten zwei Jahren in der Schweiz zu mehreren Todesfällen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfenden alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.