Schnellinfo
LSD ist ein synthetisches Lysergamid, welches vor seiner Illegalisierung als psychotherapeutisches Hilfsmittel eingesetzt wurde. LSD gehört zur Gruppe der Psychedelika.
Die Wirkung ist sehr stark von Drug, Set und Setting abhängig. Als Halluzinogen intensiviert und verfremdet LSD die Sinneswahrnehmungen und das Raum-Zeit-Empfinden. Die Stimmung und die Gefühle können sich abrupt verändern. Bei höheren Dosierungen kann es zu Gefühlen von Loslösung vom eigenen Körper kommen. Besonders in der Anfangsphase des Trips können leichte Atembeschwerden, Herzrasen, Schweissausbrüche, veränderter Blutdruck und Übelkeit auftreten.
Geschluckt: 50 – 200 Mikrogramm (= 0.05 – 0.2 mg). Dosen von 250 – 500 Mikrogramm erzeugen höchst intensive psychedelische Erlebnisse und sollten nur von sehr erfahrenen User*innen eingenommen werden.
Erscheinungsformen:
flüssig; meist in Form von Papiertrips (Löschpapier, Filz) oder – meist höher dosierten – Mikrotabletten aus Gelatine (Micros) erhältlich.
Wirkdauer:
ca. 8 – 12 Stunden.
Wirkungseintritt:
nach 30 – 60 Minuten.
Die Risiken beim Gebrauch von LSD liegen im psychischen Bereich und sind von der Persönlichkeitsstruktur der Konsumierenden abhängig. Die Wahrnehmungsveränderungen auf einem Trip können so intensiv sein, dass vor allem unerfahrene Konsumierende sich von der Flut von Eindrücken überfordert fühlen. Es kann zu Fehlreaktionen, Orientierungsverlust, Panik, Paranoia und Badtrips/Horrortrips kommen.
Es besteht − auch bei einmaligem Konsum − die Gefahr, dass latente (verborgene) psychische Störungen ausgelöst werden können. LSD führt weder zu Organschäden noch zu Erbgutveränderungen und macht nicht körperlich abhängig.
Nimm LSD nur gut vorbereitet in einem Umfeld ein, in dem du dich wohlfühlst, und nur zusammen mit erfahrenen Freund*innen (günstiges Setting).
Nimm LSD nur, wenn du dich seelisch und körperlich gut fühlst (günstiges Set).
Du solltest keine Angst, aber genug Respekt vor der LSD-Wirkung haben.
Konsumiere LSD nicht auf vollen Magen, aber iss etwas Leichtes vor oder auch während dem Rausch.
Dosiere niedrig. Wirf nicht nach, wenn es nicht gleich wirkt!
Lass dich während des Trips gehen, versuche nicht, gegen die LSD-Wirkung anzukämpfen.
Gegen Kreislaufbeschwerden kann Traubenzucker helfen.
Meide Strassen und andere "gefährliche" Orte, dein Orientierungsvermögen kann gestört sein.
Gönne dir zumindest am Tag nach dem Trip viel Ruhe und Erholung, um die Erfahrung verarbeiten zu können.
LSD-Trips sollten Ausnahmeerlebnisse bleiben und auf keinen Fall mehr als einmal im Monat erlebt werden.
Bei Panikanfällen oder Horrortrips: siehe Allgemeine Informationen unter Notfall.
Personen mit psychischen Problemen oder Erkrankungen, Personen, die Neuroleptika einnehmen, sowie Personen mit Kreislauf- und Herzproblemen sollten auf den Konsum von LSD verzichten.
Verzichte auf den Mischkonsum mit Lithium. Es besteht eine erhöhte Gefahr für Psychosen und Schlaganfälle.
Verzichte auf den Konsum von LSD, wenn du Trizyklische Antidepressiva (wie Saroten®, Anafranil®, Insidon®,Surmontil®) nimmst. Es besteht eine erhöhte Gefahr für Bad-Trips, Psychosen und Schlaganfälle.
Konsumiere kein Tramadol, wenn du psychedelische Substanzen konsumierst. Tramadol verringert die Schwelle für Schlaganfälle, während psychedelische Substanzen diese bei dafür anfälligen Personen auslösen können.
Cannabis kann unerwartete starke Effekte in Kombination mit psychedelischen Substanzen haben und zu Angstzuständen, Panikattacken und Paranoia führen. Es wird vom Mischkonsum abgeraten bzw. empfohlen, Cannabis tiefer als gewohnt zu dosieren und lange Pausen dazwischen einzulegen.
Für die Wirkung von LSD (Lysergsäurediethylamid) ist neben der Dosis immer auch das eigene Befinden (Set) und die Umgebung (Setting) sehr entscheidend. Es besteht beim Konsum von LSD-Filzen das Risiko der Einnahme anderer falschdeklarierter, pharmakologisch wirksamer Streckmittel und/oder hochdosierter Filze. Der stark variierende Wirkstoffgehalt von LSD-Filzen kann zur unabsichtlichen Einnahme hoher Dosen LSD führen, welche das Risiko für ein negatives Erlebnis (Bad Trip) erhöhen. Hohe Dosen erhöhen das Risiko selbst für erfahrene Konsumierende. Es können höchst intensive psychedelische Erlebnisse hervorgerufen werden, welche verstörend und angsteinflössend sein können. In den letzten Jahren haben wir immer wieder falschdeklarierte LSD-Filze analysiert (Filze, welche anstelle von LSD eine andere psychoaktive Substanz enthielten). Solche Falschdeklarationen stellen, je nach Substanz, ein hohes Gesundheitsrisiko dar.
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfenden alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.