Schnellinfo
Psilocybin ist eine natürlich in gewissen Pilzsorten vorkommende halluzinogene Substanz und gehört zur Gruppe der Psychedelika.
Halluzinogene Pilze mit den Wirkstoffen Psilocybin und Psilocin werden seit Urzeiten als Heilmittel und als Psychedelika genutzt. Bekannteste Sorten sind: Spitzkegeliger Kahlkopf (Psilocybe semilanceata), «Mexikaner» (Psilocybecubensis) und «Hawaiianer» (Panaeolus cyanescens).
Tiefe Dosen wirken anregend und stärkend. Mittlere Dosen wirken leicht halluzinogen und die Phantasie anregend. Hohe Dosen wirken stark halluzinogen, sehr psychedelisch; die Umgebung empfindet man oft als traumartig; visionäres Eintauchen in fremdartige Welten, tiefe Einblicke in sich selbst und ein Gefühl starker Verbundenheit mit der Natur.
Der Wirkstoffgehalt unterliegt starken Schwankungen.
Durchschnittliche Dosierungen getrockneter* Pilze
Spitzkegeliger Kahlkopf: leicht 0,5−0,8 g, mittel bis stark 1,0−max. 2 g
Hawaiianer: leicht 0,3-0,5 g, mittel bis stark 0,5−max. 1 g
Mexikaner: leicht 0,5–1,5 g, mittel bis stark 1,5−max. 5 g
*bei frischen Pilzen ca. das Zehnfache.
Konsumformen
gegessen, in Tee getrunken, selten geraucht (verminderte Wirkung)
Weitere Angaben zur Dosierung sind auf unserem Factsheet Dosierung Magic Mushrooms zu finden.
Wirkungseintritt
Durchschnittlich nach ca. 30 Minuten
Wirkdauer
3−6 Stunden. Abhängig von der Sorte, Zubereitung und Dosierung.
Erscheinungsformen
frische oder getrocknete Pilze; Pilzpulver aus getrockneten Pilzen, synthetisches Psilocybin als weisses Pulver, selten als Flüssigkeit
Die Pupillen weiten sich, Puls und Blutdruck verändern sich, Erhöhung der Körpertemperatur (Schweissausbrüche), Atembeschwerden und Herzrasen können auftreten. Gelegentlich kann es zu Übelkeit kommen. Möglich sind auch Gleichgewichtsstörungen, ein verändertes Raum-Zeit-Empfinden, Verwirrung und Angstzustände; bei Reizüberflutungen können Panikattacken auftreten.
Der Konsum von Psilocybin kann latente (verborgene) psychische Störungen auslösen.
Beim Sammeln der Pilze in der Natur besteht Verwechslungsgefahr durch tödliche Doppelgänger!
Langzeitrisiken
Unbekannt
Konsumiere die Pilze nur nach einer leichten Mahlzeit; iss am besten 6 bis 8 Stunden nur noch wenig, um Übelkeit und andere unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden. Pilze gut kauen!
Verwende wenn möglich getrocknete Pilze; wasche rohe Pilze vor dem Verzehr gut.
Konsumiere Pilze nur gut vorbereitet in einem stressfreien Umfeld (keine Partydroge!), in dem du dich wohlfühlst. Am besten mit erfahrenen Freund*innen, denen du vertraust (günstiges Setting).
Konsumiere Pilze nicht auf vollen Magen, aber iss etwas Leichtes vor oder auch während dem Rausch um Übelkeit und andere unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden.
Dosiere niedrig. Wirf nicht nach, wenn es nicht gleichwirkt!
Bei heiklen Momenten während des Trips: Lass dich gehen, versuche, nicht gegen die Wirkung anzukämpfen. Ein*e Tripsitter*in kann dir behilflich sein.
Bei Panikanfällen oder Horrortrips: siehe Allgemeine Informationen unter Notfall.
Gegen Kreislaufbeschwerden kann Traubenzucker helfen.
Meide Strassen und andere "gefährliche" Orte, dein Orientierungsvermögen kann beeinträchtigt sein.
Psychedelische Trips sollten Ausnahmeerlebnisse bleiben und auf keinen Fall mehr als einmal im Monat erlebt werden.
Gönne dir nach dem Trip zumindest am Tag danach viel Ruhe und Erholung, um die Erfahrung verarbeiten zu können.
Personen mit psychischen Problemen oder Erkrankungen, Personen, die Neuroleptika einnehmen, sowie Personen mit Kreislauf- und Herzproblemen sollten auf den Konsum von Pilzen verzichten.
Vermeide Mischkonsum, konsumiere Pilze auf keinen Fall mit Alkohol oder Medikamenten zusammen!
Verzichte auf den Mischkonsum mit Lithium. Es besteht eineerhöhte Gefahr für Psychosen und Schlaganfälle.
Konsumiere kein Tramadol, wenn du psychedelische Substanzen konsumierst. Tramadol verringert die Schwelle für Schlaganfälle, während psychedelische Substanzen diese bei dafür anfälligen Personen auslösen können.
Cannabis kann unerwartete starke Effekte in Kombination mit psychedelischen Substanzen haben und zu Angstzuständen, Panikattacken und Paranoia führen. Es wird vom Mischkonsum abgeraten bzw. empfohlen, Cannabis tiefer als gewohnt zu dosieren und lange Pausen dazwischen einzulegen.
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfenden alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.