Schnellinfo
Cannabisprodukte werden aus der Hanfpflanze hergestellt und gehören zur Gruppe der Cannabinoide. Die wichtigsten Wirkstoffe sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol).
Die wichtigsten von insgesamt 400 Wirkstoffen sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol), wobei THC für die Mehrzahl der verspürten psychoaktiven Effekte verantwortlich ist. CBD wirkt daneben schmerzstillend, beruhigend und rauschdämpfend.
Die Cannabis-Hauptwirkstoffe THC und CBD docken im Körper an die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 an. Dadurch wird der körpereigene Botenstoff Endocannabinoid aktiviert. Dieser wirkt entspannend, appetitanregend, beruhigend und schmerzstillend. Gefühle werden intensiviert, Gelassenheit und/oder grundlose Heiterkeit stellen sich ein. Das Zeiterleben wird verändert, meist verlangsamt. Bei hoher Dosierung und CBD-freien Sorten kann Cannabis halluzinogen wirken. Da es meist zusammen mit Tabak konsumiert wird, handelt es sich bei der Joint-typischen Wirkung um eine Wechselwirkung zwischen Cannabis und Tabak. Diese führt meist zu einer Wirkungsverstärkung und Wirkungsverlängerung, da durch den Tabak der Abbau der Endocannabinoide gehemmt wird.
Leicht (3-5 mg THC): ab 23 mg Blüten, ab 21 mg Haschisch
Mittel (10-20 mg THC): ab 75 mg Blüten, ab 70 mg Haschisch
Stark (20 mg und mehr THC): ab 150 mg Blüten, ab 140 mg Haschisch
Der Hauptwirkstoffgehalt und das Verhältnis von THC zu CBD unterscheiden sich stark nach Produkt. Deshalb ist die Dosierung schwer zu bestimmen. Haschisch enthält durchschnittlich mehr THC und meistens CBD. Outdoor-Grassorten enthalten dafür meist weniger THC und seltener CBD, während Indoor–Grassorten vor allem THC und nur selten CBD aufweisen.
Konsumformen:
Cannabisprodukte werden meist mit Tabak gemischt und geraucht (Joints, Wasserpfeife, Shilom, Bong, Vaporizer, etc.), seltener getrunken (als Tee) oder gegessen (Spacecakes, Joghurt). Die orale Konsumform, also das Essen oder Trinken von Cannabisprodukten, wirkt erheblich stärker und länger als gerauchte Cannabisprodukte.
Wirkungseintritt
Geraucht: innerhalb von 20 bis 90 Sekunden
Gegessen: nach 20 Minuten – 2 Stunden (abhängig von der Zubereitungsart und vom Mageninhalt)
Wirkdauer
Geraucht: 2-4 Stunden
Gegessen: 8–14 Stunden (!)
Erscheinungsformen
Marihuana (Gras) besteht aus getrockneten Blüten und jungen Blättern der weiblichen Pflanze; Haschisch (Shit) ist das getrocknete Harz aus den Drüsenhaaren der Pflanze. Das Harz kann auch zu Öl weiterverarbeitet werden.
Anstieg von Herzschlag- und Pulsfrequenz, Rötung der Augen, Mundtrockenheit, übermässiges Hungergefühl (Fressflash), Schwindelgefühle, Übelkeit und Erbrechen, generelle Beeinträchtigung der Konzentrations- und Merkfähigkeit während des Rausches, sowie unangenehme Gefühlsintensivierungen oder Introvertiertheit, Abdriften in die eigene Gedankenwelt. Bei hohen Dosen und Sorten mit wenig CBD können Kreislaufprobleme bis hin zum Kreislaufkollaps, im schlimmsten Fall Paranoia und depressive Verstimmungen auftreten.
Beim Verzehr von Cannabisprodukten ist die Dosierung schwieriger abzuschätzen, wodurch die Risiken und Nebenwirkungen unberechenbarer sind.
Langzeitrisiken:
Bei häufigem und regelmässigem Konsum besteht die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit. Auch Symptome einer leichten körperlichen Abhängigkeit können sich äussern; bei plötzlicher Abstinenz sind Schweissausbrüche, Hitze-/Kälteschauer, Appetitlosigkeit und Einschlafschwierigkeiten sowie Gereiztheit möglich. Bei chronischem Konsum besteht die Gefahr von Realitätsverlust; latente Psychosen können ausgelöst werden. Zudem ist die längerfristige Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses und der Motivationsfähigkeit möglich.
Durch das Rauchen, vor allem gemischt mit Tabak, kommt es bei chronischem Konsum zu einer gesteigerten Anfälligkeit für Atemwegsbeschwerden (Bronchitis, Luftröhren- und Lungenentzündungen u.a.). Durch das tiefere Inhalieren sowie schlechtere Filtermethoden (wie z.B. Kartonfilter) sind Joints für die Lunge schädlicher als Zigaretten.
Aktuell sind viele falschdeklarierte und gestreckte Cannabisprodukte im Umlauf. Nutze deshalb wenn möglich das Cannabis-Drug-Checking und beachte die Safer-Use-Hinweise bei synthetischen Cannabinoiden.
Teste beim ersten Konsum von neuen Cannabisprodukten zuerst eine kleine Menge an, um herauszufinden, ob du eine verdächtige Wirkung feststellst (z.B. schnelles Anfluten der Wirkung, ungewohnt starke Wirkung, etc.)
Cannabisprodukte beeinflussen temporär die Merk- und Konzentrationsfähigkeit. Vom Konsum bei der Arbeit und in der Schule ist daher abzuraten.
Achte beim Rauchen auf gute Filtermethoden (Aktivkohlefilter) oder benutze einen Vaporizer.
Da Cannabisprodukte mit Tabak gemischt konsumiert werden, besteht bei täglichem Konsum auch eine Tabakabhängigkeit. Es gibt einige Tabakersatzprodukte wie z.B. Damiana oder Huflattich, die du anstelle von Tabak benutzen kannst.
Beim Essen oder Trinken von Cannabisprodukten wird die Lunge zwar geschont, die Wirkungen sind jedoch stärker und unberechenbarer als beim Rauchen. Das Risiko für sehr hohe und stark psychoaktiv wirkende Dosierungen ist dabei hoch. Taste dich vorsichtig an die richtige Dosis heran, lege nicht gleich nach!
Da sich das Hirn bis zum Alter von 25 Jahren entwickelt, solltest du bis zu diesem Alter nicht regelmässig konsumieren. Die Wahrscheinlichkeit ist dabei höher, durch den Konsum von Cannabis Nebenwirkungen und Langzeitrisiken ausgesetzt zu sein.
Konsumiere nicht, wenn es dir nicht gut geht, latente Psychosen könnten ausgelöst werden.
Bei psychische Erkrankungen kann Cannabis den Krankheitsverlauf verschlimmern oder zu Rückfällen führen.
Bei Lungenerkrankungen und bestehenden Herzbeschwerden oder Herzerkrankungen sollte auf Cannabiskonsum verzichtet werden.
Zu den bekannten Streckmitteln in Cannabis zählen u. a. Brix (flüssiges Gemisch aus Kunststoff, Zucker und Hormonen), Sand, Talkum/Speckstein, Zucker, Haarspray, Glaspartikel, Gewürze, Blei und Phospor/Kaliumdünger. Ziel dieser nicht psychoaktiv wirksamen Streckmittel ist es, ein höheres Gewicht zu erzielen oder das Cannabis optisch zu verschönern. Das Verbrennen und Inhalieren dieser Stoffe kann zu Problemen mit dem Atemwegen, Lungenschäden, Husten und Halsschmerzen führen. Viele dieser Streckmittel sind optisch erkennbar, z. B. über Rückstande im Grip (Sand, Talkum), oder eine/n veränderte/n Geruch/Geschmack (Brix, Zucker) oder Konsistenz (Haarspray).
Zu den psychoaktiv wirksamen Streckmitteln gehören synthetische Cannabinoide - diese werden auf legal produziertes CBD-Cannabis gesprüht, um es gewinnbringend als THC-haltiges Cannabis zu verkaufen. Im Gegensatz zu anderen Streckmitteln wie Brix oder Sand sind synthetische Cannabinoide für Konsument*innen nicht erkennbar.
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfenden alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.