Schnellinfo
Heroin (Diacetylmorphin) ist eine halbsynthetische Substanz und wird aus dem Rohopium des Schlafmohns gewonnen. Heroin gehört zur Gruppe der Opioide.
Schmerzlindernd, ausgleichend, beruhigend, angstlösend und euphorisierend. Dem euphorischen «Flash» zu Beginn folgen ein Zustand des Wohlbefindens und ein Gefühl der Gleichgültigkeit, Gelassenheit, Unbeschwertheit und Selbstzufriedenheit.
Die Dosis ist von der individuellen Toleranz gegenüber Heroin abhängig. Die tödliche Dosis bei nicht toleranten Menschen liegt bei ca. 60 mg.
Konsumformen:
Heroin wird meist geraucht oder geschnupft, seltener gespritzt. Das Mischen von Heroin mit Kokain wird als «Speedball» bezeichnet.
Erscheinungsformen:
weisses, cremefarbenes, graues oder bräunliches Pulver.
Wirkungseintritt:
gespritzt und geraucht nach wenigen Sekunden, geschnupft nach einigen Minuten.
Wirkdauer:
2 − 5 Std., abhängig von der Dosis und der Qualität des Stoffs.
Verlangsamung der Atmung, Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Blutdruckabfall, Pulsverlangsamung, Pupillenverengung und Harnverhaltung können auftreten.
Weitere Nebenwirkungen bei regelmässigem Konsum von Heroin: Verwirrung, Desorientierung, Erinnerungslücken, undeutliche und verwaschene Sprache sowie Koordinationsstörungen, extreme Verstopfung, Verringerung der sexuellen Lust und eine potentiell lebensbedrohliche Reduktion der Atemfrequenz auf 2 bis 4 Atemzüge pro Minute (durch die Dämpfung des Husten- und Atemzentrums).
Hohe Dosen Heroin können tödlich sein, falls nicht sofort ärztliche Hilfe geholt wird!
Langzeitrisiken:
Die Gefahr einer Abhängigkeit mit psychischen und physischen Symptomen ist gross. Sobald sich eine Toleranz entwickelt hat und dem Körper nicht die notwendige Substanzmenge zugeführt wird, treten 8 bis 12 Stunden nach der letzten Heroineinnahme körperliche Entzugserscheinungen ein. Entzugssymptome sind Schweissausbrüche und Kälteschauer, Augen- und Nasenrinnen, Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Gereiztheit, Schwäche, Angst, depressive Zustände, schmerzhafte Krämpfe, Schlaflosigkeit und seltener auch Halluzinationen, psychotische Phasen und Krampfanfälle.
Spezifische Risiken nach Konsumform:
Sniffen: Schädigung der Nasenscheidewände und -schleimhäute. Gefahr von Hepatitis-C-Ansteckungen
Rauchen: Schädigung von Bronchien und Lunge (die Lunge verklebt bei täglichem Konsum).
Spritzen: Venenentzündungen und Gefahr von Infektionskrankheiten (Hepatitis C, HIV/AIDS, Pilze). Durch die Verunreinigungen im Heroin können Organschädigungen auftreten.
Methadon:
Das Medikament Methadon ist ein synthetisches Opioid und wird als Substitutionsmittel bei Heroinabhängigkeit verwendet. Bei User*innen, die Opiate nicht gewöhnt sind, kann der Konsum von Methadon schon in geringen Mengen lebensgefährlich sein (schwere Atemdepression, Erstickungsgefahr).
Verwende immer eigenes, sauberes und neues Spritzbesteck (Nadeln, Filter, Löffel).
Beachte beim Sniffen die Safer-sniffing-Regeln.
Vermeide den Mischkonsum mit anderen Substanzen, da sonst die Wirkung unkalkulierbar wird und die Risiken steigen! Beachte, dass die Kombination mit anderen Downern (z.B. Benzodiazepinen) zu einem Atemstillstand führen kann.
Die Gefahr einer Überdosierung ist nach längeren Phasen des Nicht-Konsums und bei extrem «reinem Stoff» besonders hoch.
Konsumiere in ruhiger Umgebung und nicht alleine.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfenden alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.