Schnellinfo
Kokain wird aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauches gewonnen und gehört zur Gruppe der Stimulanzien.
Die vermehrte Freisetzung und zusätzliche Wiederaufnahmehemmung der körpereigenen Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin führen zur Unterdrückung von Müdigkeit, Hunger und Durst, zu Euphorie, Gefühlen erhöhter Leistungsfähigkeit, stark gesteigertem Selbstvertrauen, Bewegungsdrang, Unruhe, Redseligkeit, Wegfall von Hemmungen und Ängsten, unterdrücktem Schmerzempfinden, sowie erhöhter Risikobereitschaft.
Kokablätter:
Kokablätter sind als "Mate de Coca" oder als getrocknete Blätter bekannt. Diese getrockneten Blätter enthalten ca. 0,5 bis 2,5 % Alkaloide, von denen bis zu drei Viertel aus Kokain bestehen. Die Blätter werden gekaut oder als Tee getrunken. Eine psychoaktive Wirkung stellt sich aber nur dann ein, wenn sie in Kombination mit einer basischen Substanz (z. B. Kalk oder Pflanzenasche) eingenommen werden. Durch diese Kombination wird eine Hydrolyse aktiviert, wodurch das Alkaloid Ecgonin entsteht. Ecgonin kann vom Körper aufgenommen werden und eine leicht stimulierende Wirkung stellt sich ein. Ecgonin weist im Gegensatz zu Kokain kein Abhängigkeitspotential auf. Werden Kokablätter ohne basischen Zusatz gekaut, wirken sie nur betäubend auf der Zunge. Kokablätter werden in Südamerika vor allem zu medizinischen Zwecken, z. B. zur Bekämpfung von Übelkeit oder Höhenkrankheit angewendet. Die Einfuhr und der Konsum von Kokablättern und "Mate de Coca" ist in der Schweiz verboten.
Niedrige Dosis: 10 - 30 mg
Mittlere Dosis: 30 - 60 mg
Hohe Dosis: 60 - 90 mg
Sehr hohe Dosis: ab 90 mg
Wirkungseintritt
Geschnupft: nach 2 – 3 Minuten
Geraucht und gespritzt: nach einigen Sekunden
Wirkdauer
Geschnupft: 30 – 90 Minuten
Geraucht und gespritzt: 5 – 20 Minuten
Schlafstörungen, Gereiztheit, Aggressivität, übertriebener Egozentrismus bis zu "Grössenwahn", Abnahme der Kritik-und Urteilsfähigkeit, Angst- und Wahnzustände, Depression, Gedächtnis-/Konzentrationsstörungen, Atemnot, Hyperaktivität, nervöse Zuckungen, Muskelkrämpfe und –zittern, hohe Belastung des Herz-Kreislaufsystems durch Verengung der Blutgefässe, Anstieg der Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck und Bluthochdruckkrisen. Bei Überdosierung kann es im Extremfall zu einem Herzinfarkt oder Hirnschlag kommen.
Beim Abklingen der Wirkung: Erschöpfung, depressive Verstimmungen, Gereiztheit, Angstgefühle und ein starker Drang zur Wiedereinnahme ("Craving").
Langzeitrisiken
Bei chronischem Konsum: psychische Abhängigkeit. «Craving» (unwiderstehliches und unkontrollierbares Verlangen nach Konsum) kann rasch durch sogenannte Trigger-Effekte (Situationen, Erinnerungen, Personen, u. ä., welche mit dem Konsum assoziiert werden), ausgelöst werden. Sonstige Langzeitrisiken sind Angststörungen, Persönlichkeitsveränderung wie Verminderung des Einfühlungsvermögens, emotionale Kälte, übertriebenes Misstrauen, Depression, psychische Störungen mit paranoiden Wahnzuständen und Halluzinationen, Veränderung der Denkabläufe, bleibende Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der intellektuellen Fähigkeiten. Nervenschädigung, nervöse Zuckungen, Krampfanfälle, Veränderungen der Bewegungsabläufe, Schäden an: Herz, Leber, Nieren, Lunge, Haut, Blutgefässen und Zähnen. Allgemeine Schwächung des Immunsystems, im Extremfall mit Nekrosen (Absterben der Hautzellen), Leberschädigungen durch den Abbau der Giftstoffe und die Gefahr von Nierenschäden durch Streckmittel.
Beim Schnupfen chronische, nur schwer heilende Entzündungen und Schäden der Nasenschleimhäute und Nasenscheidewand. Beim Rauchen von Freebase und Crack sind durch die Ablagerung von Verbrennungsrückständen (Aschereste) Schädigungen der Lunge und der Atemwege möglich. Beim Spritzen oder Rauchen (Freebase) kennt man das Phänomen des «Dermatozoenwahns» (Vorstellung, dass sich Würmer oder Insekten unter der Haut befinden, Wahrnehmung eines Kribbelns unter der Haut. Umgangssprachlich auch "Kokainwürmer/-käfer" genannt). Diese Wahnvorstellung führt zu übermässig starkem Kratzen an den Armen und/oder Beinen, bis hin zu offenen Verletzungen, welche bei mangelnder Hygiene zu Abszessen führen können.
Achtung, sehr hohe psychische Abhängigkeitsgefahr! Lege Konsumpausen ein, vor allem, wenn es dir schwer fällt.
Dosiere niedrig und vermeide häufiges Nachlegen!
Trink genug alkoholfreie Getränke und mache Pausen an der frischen Luft.
Iss vor und nach dem Konsum gesund und konsumiere nicht auf leeren Magen.
Beachte die Safer-Sniffing- und Safer-Sex-Regeln.
Schnupfen ist die risikoärmste Konsumform. Das Rauchen von Crack und Freebase sowie das Spritzen steigern die Risiken (kein Spritzentausch!).
Personen mit Vorerkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems, Asthma, Erkrankungen der Leber und mit Schilddrüsenüberfunktion sowie Schwangere sollten kein Kokain konsumieren.
Kombiniere Kokain nicht mit anderen Stimulanzien oder blutdruckerhöhenden Medikamenten.
Beim gleichzeitigen Konsum von Kokain und Alkohol entsteht die toxische Substanz Cocaethylen; sie verstärkt die schädlichen Nebenwirkungen, und vor allem das Herz wird zusätzlich belastet. Das Spritzen von Kokain ist besonders gefährlich, wenn die Substanz mit Lokalanästhetika gestreckt ist, da diese Mischung zur Lähmung des zentralen Nervensystems und zur Verzögerung oder Blockade des Herz-Erregungsleitungssystems führen kann.
Konsumiere kein Kokain, wenn du MDMA konsumiert hast; die MDMA-Wirkung wird dadurch aufgehoben.
Mische Kokain nicht mit Alkohol - die Mischung macht aggressiv und du riskierst eine Alkoholvergiftung.
Erhöhtes Risikoverhalten durch Enthemmung und Selbstüberschätzung. Erhöht die Durchblutung und damit bei Frauen auch die Erregbarkeit (beim Mann dagegen kann Kokain Erektionsstörungen hervorrufen).
Folgende Streckmittel treten in Zusammenhang mit Kokain auf.
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfenden alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.